Aufgabe und Ziele der Ehrenamtsplattform
Die Ehrenamtsplattform digital.verein.t ist ein digitales Werkzeug zur Stärkung, Vernetzung und Sichtbarmachung des ehrenamtlichen Engagements, das im Rahmen des Modellvorhabens Herzberg digital.verein.t entwickelt wurde. Sie wurde in einem ko-kreativen Prozess mit Engagierten vor Ort konzipiert, in die bestehende Herzberg-App integriert und später gezielt so weiterentwickelt, dass sie auch in anderen Kommunen und Regionen eingesetzt werden kann.
Ausgangspunkt war die Beobachtung, dass Vereine und zivilgesellschaftliche Gruppen – insbesondere in ländlichen Regionen – unter wachsendem Druck stehen: Vereinsauflösungen, sinkende Mitgliederzahlen und ein tiefgreifender Wandel des Engagementverhaltens stellen traditionelle Strukturen vor große Herausforderungen. Gleichzeitig wurde im Zuge der Corona-Pandemie deutlich, wie wichtig digitale Werkzeuge sind, um auch in Krisenzeiten handlungsfähig zu bleiben.
Die Ehrenamtsplattform wurde entwickelt, um auf genau diese Herausforderungen zu reagieren – pragmatisch, offen, übertragbar und gemeinwohlorientiert. Ihre zentrale Aufgabe ist es, das Ehrenamt nachhaltig zu stärken, digitale Kompetenzen zu fördern und neue Formen der Zusammenarbeit zu ermöglichen, ohne dabei gewachsene Strukturen zu verdrängen.
Zu den wichtigsten Zielen der Plattform zählen:
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Stärkung der lokalen Vereinslandschaft durch niedrigschwellige digitale Werkzeuge zur Kommunikation, Sichtbarkeit und Organisation
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Verbesserung der digitalen Teilhabe für Ehrenamtliche und Interessierte – unabhängig von Alter, Vorerfahrung oder Mobilität
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Unterstützung der internen Vereinsarbeit durch Funktionen wie Gruppenräume, Pinnwände, Nachrichten, Kalender und Dokumentenzugriff
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Erhöhung der Sichtbarkeit von Angeboten, Veranstaltungen und Projekten im öffentlichen Bereich der App
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Förderung der Zusammenarbeit zwischen Vereinen, Stadtverwaltung und Bürgerschaft
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Nutzbarmachung für andere Kommunen, die nach einer datenschutzkonformen, übertragbaren und gemeinschaftlich weiterentwickelbaren Lösung suchen
Die Plattform wird im Rahmen der dritten Staffel von Heimat 2.0 als sogenannte Patenlösung in weiteren Kommunen (u. a. Rüdersdorf, Havelland und Otterbach-Otterberg) eingeführt und weiterentwickelt. Dabei wird besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass sie anpassbar an lokale Gegebenheiten bleibt, ohne ihren offenen, modularen und partizipativen Charakter zu verlieren.
Mit der Ehrenamtsplattform steht nun ein erprobtes und flexibles Werkzeug zur Verfügung, das die Chancen der Digitalisierung für das Ehrenamt konkret nutzbar macht – nicht als Selbstzweck, sondern als Beitrag zu einer lebendigen, modernen und resilienten Zivilgesellschaft.